133
Ostabhange der St. G otthard s masse und rauscht klar und
schäumend aus einem kleinen Gebirgssee herab. Durch mehrere
Alpenbäche verstärkt, tost er das Tavetscher Thal hinab und
empfängt rechts her als einen starken und reißenden Zufluß
den Rhein von Medels, auch Mittelrhein genannt. Von
da fließt oder braust vielmehr der Rhein durch ein schönes,
vou steilen Bergen umschlossenes Längenthal (das Bündtner
Oberland) bis zur Mündung des noch ftärkern Hinter*
rhein bei Reichenau, von wo an er kleine Nachen tragen
kann. Zn dieser Strecke von etwa 8 Meilen ist der Rhein
unter Wasserfällen aller Art wie ein munterer Knabe rasch
und frisch weit über 5000' herabgesprungen. Hinter Rei-
chenau nahe bei Chur wendet sich der Fluß nördlich, tritt
durch den Paß bei Maienfeld als Jüngling in die Ebene
und fließt 10 Meilen in dieser Richtung bis zum herrlichen
Bodensee. Unterwegs nimmt er rechts noch die wüthende
Lanquart und die Arlberger Zll, links her die heftige Ta-
mina auf.
Der Bodensee oder See von Kostnitz, welcher von
Dampfschiffen befahren wird, ist bei mittlerem Wasserstande
über sieben Meilen lang und an manchen Stellen beinahe zwei
Meilen breit. Seine tiefsten Stellen betragen an 1000 Fuß.
Er hat ein klares, grünliches Wasser, meist reizende Gestade,
böse Stürme aber machen die Schifffahrt oft gefährlich.
Seine nordwestliche Zunge heißt der Ueberlinger See,
und in ihm liegt das reizende Inselchen Mein au. Bei
Kostnitz strömt der Rhein in ein kleineres, nicht tiefes, aber
klares und fischreiches Wasserbecken, in den Unter- oder
Zeller-See, der die Insel Reichenau umgiebt. Bei
Stein verengt sich der See wieder zum Flusse, eilt pfeil-
schnell westwärts nach Schaffhausen und stürzt sich da bei
dem Bergfchlosse Laufen von einer 50—60' hohen Felsenwand
herab und bildet den 340 Fuß breiten sehenswerthen Wasser-
fall. Von da schlägt der Strom südliche Richtung ein und
nimmt die Thur mit der Sitter auf; alsdann dreht er sich
wieder westlich bis nach Basel und empfängt auf diesem Wege
rechts die Wutach, links aber die rasche Aar mit ihren
Nebenflüssen Reuß und Limmat, welche den Rhein fast um
das Doppelte vergrößern, und vor Basel empfängt er noch die
aus dem Jura kommende Dirs. Auf der Strecke von Schaff-
haufen bis Basel bildet der Strom noch mehrere kleine Fälle,
Strudel und Stromschnellen, und durchbricht ein schmales
gewundenes Thal zwischen den letzten Zweigen der Schweizer-
Alpen und des Zura links und den Höhen des Schwarzwal-
des und deutschen Juras rechts. Weil hier der Rhein das
Bergland der Alpen und des Zura verläßt, so endigt hier
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
141
Berghöhe Kniebis benannte Paß. Der Schwarzwald ist stark
bewohnt. Die Schwarzwälder sind bei ihrer Armuth genüg-
same und zufriedene Menschen. Sie fällen Holz und^ flößen
es zum Rheine hinab, von wo es weiter bis nach Holland
herab getrieben wird, sie machen Blech- und Holzwaaren,
wie Schachteln, Löffel, Schaufeln, Schindeln, Holzschuhe,
besonders aber Uhren, welche als „Schwarzwäldec" gesucht
sind; sie flechten Strohhüte, brennen Kohlen, treiben Vieh-
zucht, bauen etwas Hafer und Kartoffeln, selten Sommer-
roggen. Auch die Hammerwerke und Glashütten, die Pech-,
Potasche-, Theer- und Terpentinstedereien beschäftigen viele
Menschen. Die Hütten der Bewohner liegen in den an-
muthigen und wildschönen Thälern zerstreut umher, sind
von Holz, mit Stroh oder Schindeln gedeckt; man sieht
weder Nagel noch Stein, alles so dürftig als der Boden.
Die Stuben zu ebener Erde sind schwarz getäfelt mit vielen
Fenstern, ohne darum viel Licht zu haben wegen den weit
hervorspringenden Dächern. Aeußere Gänge führen zu den
Schlafgemächern (Gaden). Diese Gallerien sind - nicht sel-
ten mit Blumentöpfen besetzt, die den freundlichsten Ein-
druck machen. Unter diesen Gängen sind die Holz-Vorräthe.
Keine Hütte ist ohne plätschernden Brunnen, zur Sommers-
zeit zugleich der Milchbehälter, und nicht selten steht eine
kleine Kapelle daneben mit einem Glöckchen, um zum Morgen-
oder Abendgebete zu läuten. In der Schwarzwälder Leben
führt besonders Auerbach durch seine „Dorfgeschichten" ein.
Von dem Schwarzwalde windet sich ein Höhenzug um
den Bodensee herum bis zu den Alpen. Zunächst geht er
bis zum hohen Reifen, wo die Iller, dann bis zur Ro-
thenwand, wo südlich davon der Lech, zum Arlberg,
wo die Iii, dann südlicher zum Septimer, in dessen Nähe
der Inn entspringt, von da zum Splügen und endlich zum
St. Gotthard. Der letztere liegt inmitten der ungeheuern
Hauptkette der Alpen, welche sich von dem Septimer bis zu
den Diablerets auf der Nordseite der Rhone, oder bis zum
Montblanc auf der Südseite derselben erstreckt.
Die Alpen sind der Gebirgskern von Europa. Sie
bilden ein gewaltiges Kettengebirge und überlagern die ganze
Südgrenze Deutschlands. Wenn es auch nicht das höchste und
ausgedehnteste ist, so doch ohne Zweifel das vollkommenste
und deshalb am wenigsten hemmende Gebirge auf Erden.
Es ist vielfach durchbrochen, mannigfach durchschnitten und
daher leicht zugänglich. Es liegt ziemlich unter gleicher Breite
mit dem Kaukasus und fast genau in der Mitte zwischen
Nordpol und Aequator. Die Älpen beginnen an der Ostseite
der Rhonemündung, berühren mit ihrem südwestlichen Fuße,
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Kniebis Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Holland Arlberg Europa Deutschlands
142
wo das Küstenflüßchen Var einmündet, das Mittelmeer
(ligurische Meer) und stehen mit den Apenninen in Ver-
bindung. Ein nordöstlicher Alpenarm erstreckt sich bis zum
Donau tieflande Ungarns und ein dritter, ein südöstlicher
rückt bis an das adriatische Meer, bis zum Busen von
Fiume. Beachtet man den nordöstlichen Arm nicht, so ha-
den die Alpen die Gestalt eines etwas schiefgelegten Halbmon-
des, wovon die geschlossene Seite sich nach Deutschland und
Frankreich wendet, die offene aber den Anfang der lang ge-
streckten Halbinsel Italien, die lombardische Ebene, umklam-
mert. Faßt man dagegen den südwestlichen und den nord-
östlichen Zug in's Auge, so bilden die Alpen einen stumpfen
Winkel, dessen Schenkel bei dem Genfersee, wo die Gebirgs-
mauer am höchsten emporsteigt, zusammenstoßen. Die Aus-
dehnung ist beträchtlich, denn der ganze Alpenzug ist an 150
Meilen lang und an 30, hier und da wohl an 40 Meilen
breit, und sein Gebiet umfaßt gegen 4500 Meilen. Die
Alpen werden im W. vom Rhonethale, im S. vom lombar-
dischen Tieflande, in N. und O. durch die von der Donau
durchflossenen Ebenen begrenzt. Sie stoßen im S. -W. mit
den Apenninen, im O. mit dem Dalmatischen Berglande
zusammen. Die Höhe der Alpen nimmt im Allgemeinen
nach O. zu ab, zunimmt dagegen die Gespaltenheit und die
Breite. Der höchste Theil der Alpen liegt zwischen dem
Genfer See und Tyrol und bildet eine himmelhohe, schnee-
gekrönte Gebirgsmauer zwischen Deutschland und Italien.
Im S. und O. begrenzen ausgedehnte Tiefebenen das Al-
pengebiet, während im W. und N. vorgelagerte Mittelge-
birgslandschaften sich finden. Die große Menge von an-
gebauten und gangbaren Thälern machen die Alpen zu dem
wegsamsten Hochgebirge der Erde. Denn außer den Saum-
oder Bergpfaden für Saumthiere und Fußgänger, gibt es
überall fahrbare Kunststraßen.
Bei den Alpen sind Vor alpen (3—5000'), Mittel-
alpen (5—8000') und Hoch alpen (8 bis über 15,000') zu
unterscheiden. Die beträchtlichen Felswände und steilen Schluch-
ten in den Vorbergen sind nicht bedeutender, als sie Harz-
und Riesengebirge darbieten. Die Voralpcn umlagern mit
ihren kegelförmigen Kuppen und Kronen den Alpenhalbmond.
Die Mittelalpen aber haben schon eine Menge von nackten
Hörnern, die sich aus den Bergklüften und Jochen in küh-
ner und auffallender Gestalt emporstrecken. Doch das Hoch-
gebirge überbietet alles an mächtiger Größe wie an furcht-
barer Einsamkeit. Hier findet sich ein wildes Gewirr von
Felsketten, von hohen scharfgekanteten Jochen, steilen Wän-
den, trümmervollen Sätteln, Liefen Schluchten, furchtbaren
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Jochen Jochen
Extrahierte Ortsnamen: Fiume Deutschland Frankreich Italien Donau Tyrol Deutschland Italien
/
— 147 —
schmilzt und bald fällt, und währet am längsten auf den nie-
dern Staffeln des Gebirgs. Jede Kuh kennt ihren Namen,
hat ihre Glocke und hört auf den Ruf des Sennhirten. Die
wenigen auf und absteigenden Töne, welche der Senn auf feiner
Schalmei zu blasen oder zu singen pflegt, nennt man den Kuh-
reigen. Gar lieblich klingt er im Gebirge, und dem Berg-
bewohner, dem Kinde der Alpen, kann er im Auslande Heim-
weh erwecken.
Am Fuße des Gebirges, wo abströmende Gewässer frucht-
bares Erdreich angesetzt haben, es wässern und erfrischen, wo
der Baumwuchs üppig gedeiht, siedelte sich der Mensch gern an,
baute sich auch höher hinauf in den Alpenthälern und auf den
Berghalden seine Hütte, so weit es nur die unwirthbare Nähe
von Felsen, Gletschern, Schneegipfeln erlaubte. Im eigent-
lichen Hochgebirge ist die Viehzucht und Milchwirthschaft die
Hauptbeschäftigung. Außerdem nährt sich mancher Aelpler als
Holz-, Horn-, Knochendreher und Bildschnitzer, als Teppich-
weber wie der Tyroler und als Spitzenklöppler und mancher
durchzieht das Tiefland mit seinen Waaren. Zn manchen
Thälern nährt man sich mit Strohflechten, mit Verarbeitung
von Flachs, Hanf, Wolle, Baumwolle und Seide, in manchen
Gegenden geben Metalle und Salzlager den Bewohnern Be-
schäftigung. Außer hölzernen Schnitzwerken, Strohgeflechten,
Käserei nährt man sich noch dadurch, daß man Thiere aus-
stopft, Steine und Pflanzen in Sammlungen bringt, Alpen-
kräuter und Blumen für die Apotheken sucht. Auch die Jagd
ist eine Beschäftigung der Alpenbewohner. Da aber Bären
und Steinböcke eine Seltenheit sind, so versucht man unter
großen Gefahren „den flüchtigen Gemsbock" zu jagen.
Das Alpenland zeichnet sich durch seine äußerst zahlreichen
und verhältnißmäßig bequemen Pässe aus, welche der Alpen-
übersteigung wenig Hindernisse in den Weg legen. Vorzüglich
ausgezeichnet sind die Alpenthäler, besonders die breiten und
reichen Längenthäler, die nicht selten schmalen Ebenen glei-
chen, in welchen sich gleichsam als Läuterungsbecken für die
Gebirgsflüsse tiefe Seeen befinden, welche die herabgeschwemm-
ten Massen aufnehmen, die Heftigkeit und reißende Schnellig-
keit mildern. Außer diesen Hauptthälern gibt es noch eine
Fülle von Nebenthälern, die oft sehr abgeschlossen sind und
dem eigentlichen Alpenbewohner zur Wohnung dienen.
Die Alpenstraßen sind durch Handel belebt, der hier
durchgeht (Transithandel), den die Nachbarn von hüben wie
von drüben, besonders zwischen Deutschland und Italien
treiben. Der Südfuß der Alpen steht fast unmittelbar auf
einer Tiefebene und nach italienischer Seite fallen fast alle
Pässe steil und rasch herab, während der Alpenhalbmond auf
10 *
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
148
französischem und deutschem Boden sich allmählich verflacht,
in Borketten sich abstuft und deshalb daselbst die Straßen
sanfter aufsteigen. Don den wichtigsten Straßen sind wohl
zu merken aus Frankreich nach Piemont die (5600') über
den Col di Lcnda, wo der Apennin ansetzt, nach Turin,
und die (6350') des Cenis, welche dem Kaiser Napoleon
große Verbesserungen verdankt. Diese über Abgründe und
durch gesprengte Felsengewölbe künstlich geleitete Straße ist
4^ Meile lang. Sie wird jährlich von etwa 40 — 50,000
Saumrossen begangen und von 16 —17,000 Fuhrwerken be*
fahren. Hier soll sich Heinrich Iv. mit Stricken mühsam
herabgelassen haben, als er nach Italien kam, um mit dem
Papste Gregor Vii. sich auszusöhnen. Auf der Höhe der
Straße ist ein Hospitium, worin einige Benediktiner Mönche
wohnen. Aus Niederwallis in der Schweiz nach Piemont
führt die Straße (7548') über den Großen Bernhard.
Sie wird meist nur mit Saumrossen bereist und ist, einzelne
Saumwege in die Hochalpen und einzelne Alpenpfade, die
noch 2 — 3000' höher gehen, abgerechnet, nebst der Straße
über das Wormser oder Slilfser Joch (S. 152), die von
Tyrol nach Italien führt, die höchste. Auf der Höhe des
Ueberganges vom großen Bernhard, doch in einer Art von
Schlucht steht ein von einem Dutzend Berhardiner Mönche
bewohntes Kloster, das Hospitium der Menschlichkeit.
„Der Hohlweg senkt sich tiefer,
Durch Felsenzacken blickt des Klosters dunkler Schiefer,
Mit weißem Kreuz geschmückt."
Der Beruf dieser Väter besteht darin, Reisende zu pflegen,
zu bewirthen, im Schnee und im Sturmwetter Verunglückte
aufzusuchen und zu retten. Zur Seite stehen ihnen hierbei
ihre treuen und verständigen Hunde, welche ein Brötchen und
ein Fläschchen Wein für die Verschmachteten am Halse, zur
Zeit der Gefahr ringsherum nach Verunglückten suchen und sie
aufspüren.
Sie eilen, nicht scheuend Nacht und Graus
Und der Stürme wildes Gebraus,
Jeder mit seinem getreuen Hunde
Im Rettungsbunde,
In die Wüste hinaus.
Aus Oberwallis führt zur Lombardei die Straße (6174')
über den Simplon. Sie ist ein Prachtbau Napoleons.
Sie ist von Brieg in Wallis bis Domo d'ossola in Piemont
14 Stunden lang und ist so kunstvoll angelegt, daß kein Hem-
men im Herabfahren nöthig ist. Sie ist mit einer Menge
von Gängen und in die Felsen gesprengten Gallerien und Zu-
fluchtsörtern gegen Lawinen versehen. Auch an dieser Straße
liegt ein Hospiz. Nach Italien führen ferner die uralte Han-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Bernhard Bernhard Napoleons
delsstraße aus dem Thale der Reuß über den St. Gotthard
(S. 151) in das Thal des Tessin, die schöne neugebaute Straße
über den Bern Harbin, die aus Graubündten viel besuchte und
kunstvoll angelegte Straße (6170') nach Chiavenna über den
Splügen, aus Tyrol die über das Bormser Joch und die
(4350') über den Brenner. In den Ostalpen ist noch von
Wien nach Italien die Straße (3120') über den Somme»
ring zu erwähnen, über dessen Rücken der menschliche Scharf-
sinn jetzt eine Eisenbahn kunstvoll angelegt hat.
Außerdem gibt es noch eine Menge Saumwege, die zwi-
schen den hohen und steilen Jochen und Gebirgssätteln, den
gefährlichen Abgründen, Gletschern und Schneeftürzen nur
für Menschen oder für den sichern Tritt der Saumrosse oder
Maulthiere gangbar gemacht worden sind.
„Denn im Nebel sucht das Maulthier seinen Weg."
Am bekanntesten find von diesen Saumwegen der, welcher
über das Grimseljoch und welcher über den (6800') hohen
Gemmipaß führt. Letzterer ist ein sehr steiler und schauer-
lich öder Weg, ohne Gasthaus unterwegs. Nur eine Senner-
hütte, Schwaribach genannt, findet sich, welche dadurch
bekannt ist, daß Zacharias Werner (geb. 1768) sein
Trauerspiel „der 24fte Februar" darin spielen läßt.
Die ältesten Bewohner der Alpenländer, die uns be-
kannt sind, waren die Rhätier. Sie wohnten anfangs an
der Südseite des Hochgebirgs nach Italien hinein und wa-
ren ein Volk, was nicht zum deutschen Stamme gehörte,
und was seine eigene Sprache hatte. Von einem Schwar-
me wandernder Gallier (Kelten) aus ihrem Besitze ver-
drängt, flüchteten sie sich aus ihren fruchtbaren Gauen in
die unwirklichen Thäler des Gebirges und behaupteten sich
dort mit einem ärmlichen Leben. Als das römische Volk
mächtiger wurde, zwang es auch in Oberitalien die Gallier
zum Gehorsam, und seine Legionen drangen über die Alpen-
Pässe und wurden trotz aller tapfern Gegenwehr der Alpen--
bewohner Herrn aller Thäler und streckten ihre Herrschaft
bis an die Donau aus. Sie schlugen an ^>en Flüssen feste
Lager auf, um welche sich Städte ansiedelten. Doch weiter
als bis zur Donau vermochten sie nicht vorzudringen, denn die
Deutschen widerstanden kräftig, ja sie überwältigten mit der
Zeit sogar die römischen Grenzfesten an dem Rheine wie an
der Donau, legten die von den Römern angelegten Städte
in Schutt und Asche, schlugen oder vertrieben die römischen
Heere. Und als die große Völkerwanderung (von 375—573)
anbrach , wurde die römische Herrschaft gänzlich erschüttert.
Es gründeten in Gallien die Franken, in England die
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
150
Sachsen und Angeln Reiche, die Westgothen zogen
nach Spanien, die Ostgothen und später die Langobar-
den nach Italien. Die Südseite der Alpen war daher lon-
gobardisch, die Westseite an der Rhone burgundisch,
das Hochrhein- und Neckargebiet gehörte den Allemannen
oder Schwaben.
Zn der ungeheuern Anzahl von riesigen Bergen und Hoch-
rücken der Alpen lassen sich mehrere Hauptketten unterscheiden.
Man theilt das ganze Kettensystem der Alpen zur leichtern
Uebersicht in drei Hauptgebirgsmassen: in die westlichen
(französischen), die mittlern (schweizerischen) und in die
östlichen (deutschen) Alpen.
Die West-Alpen, welche mit den Apenninen durch den
Col Ardente in Verbindung stehen, beginnen von Nizza
und reichen bis zum Mont Blanc (Weißberg 14,760'). Sie
werden von S. nach N. in die von steilen, wilden und rei-
ßenden Gebirgsbächen durchfurchten Meer- oder See alpen,
in die schneereichen kottischen und in die grajisehen
(grauen) Alpen getheilt. Die wichtigsten Pässe sind über den
Col di Tenda (S. 148), über den Cenis (11,000') und den
kleinen St. Bernhard. Dieser Alpenflügel hat nur wenige
bedeutende Verzweigungen. Er ist der kleinste und schmälste,
steht aber an Höhe der Berge und Pässe, wie an Wildheit
und Erhabenheit den andern Ketten nicht nach. Er durchzieht
die Gebirgslandschaften Provence und Nizza im S., Dau-
phine' in der Mitte und dann Piemont und Savoyen im N.
Er wird im W. vom Rhonethale, im O. aber von der lom-
bardischen Ebene umgeben.
Die Mittel- oder Central-Alpen, welche die süd-
liche Grenze der Schweiz bilden, erstrecken sich vom Mont
Blanc bis zum Groß-Glockner (11,800') oder zur Drei-
herrnspitze (9500') zwischen den Quellen der Eisach,
Drau und Salzach. Sie scheiden sich in die pennini-
schen (Walliser), welche über den großen St. Bernhard
bis zum Simplon (10,000'), in die lepontischen, wel-
che von Simplon über den St. Gotthard bis zum Bern-
hardin oder bis zum Splügen, und in die rhätischen
Alpen, die von dem Bernhardin bis zum Groß-Glockner
gehen.
Der Montblanc in Savoyen an der westlichsten Ecke
der Central - Alpen ist der Chimborazo Europas, denn er
ist sein höchster Berg. Er steigt als steile Felspyramide em-
por, die südlich senkrecht abfällt und daher keinen Schnee trägt,
auf der Norbseite aber von ungeheuern Gletschern, deren man
M zählt, von Schneefeldern und Abgründen umlagert ist.
Sein Anblick ist erhaben, ha er über dem berühmten Thale
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Bernhard Gotthard
151
von Chamouni über 11,000 Fuß emporragt. Zum ersten
Male wurde dieser Berqriese am 8. August 1786 von Dal-
mat unter unsäglichen Mühseligkeiten und Gefahren bestiegen.
Jetzt wird er öfters bestiegen, man braucht herauf und her-
unter ungefähr vier Tage.
Das Herz des ganzen Alpenlandes sind die leponti-
schen Alpen. Inmitten dieser Kette liegt der St. Gott-
hard, wo der Rhein entspringt. Er ist nicht ein einzelner
Berg, sondern eine Gruppe hoher Felsgipfel, Zacken und
Rüchen. Zwischeninne liegt ein Sattel, der zum Hauptwege
aus Westdeutschland über die Alpenkette nach Italien dient,
während fast rings um diese Einsenkung höhere Gipfel em-
porstarren. Auf dieser durch öde, felsige Wildniß geführten
Straße gehen nicht blos Esel und Saumrosse, sondern auch
Wagen. Die von 1820 — 30 neuerbaute Straße wird viel
besucht und jährlich von wenigstens 15,000 Reisenden über-
schritten. Oben liegt ein Wirthshaus oder Hospizium, nicht
fern davon liegen zwei Bergseeen. Aus dem einen nimmt
die Reuß ihren Ursprung, welche nach R. fließt, aus dem
andern fließt der Tessin, welcher sich nach S. herabstürzt.
Der St. Gotthard ist als ein Gebirgsstock und Gebirgsknoten
höchst merkwürdig, von dem aus überall hin Alpenzüge aus-
strahlen und mächtige Gewässer ausströmen. Vom St. Gotthard
gehen fünf große Ketten aus. Eine Kette geht S. W. zum
Simplon, Mont Rosa u. s. w., die Walliser-Alpen, und
trennt das Gebiet des Tessin von dem der Rhone; eine an-
dere Kette, die Berner-Alpen, geht den Rücken der Grimsel
entlang, zum Finsterahorn u. s. w., wodurch die Rhone von
der Aar geschieden wird; die dritte Kette, die Vierwald-
stätter-Alpen, trennt Aar und Reuß; die vierte Kette geht
bis zum Septimer und legt sich zwischen Rhein und Tessin;
die fünfte Kette, die Thur-Alpen, zieht zum Dödi hin und
weiter zwischen Rhein und Reuß. An diese Kette des St.
Gotthard schließen sich im O. des Rheins von den Oluellen
der Inn bis zu denen der Iller noch die Algauer Berge
als eine Dorkette an. Auf und am St. Gotthard entsprin-
gen vier Ströme, Rhone, Tessin, Rhein und Reuß und
nicht fern davon die Aar.
Richt bloß auf der Nord-, auch auf der Südseite der
Hauptkette treten zahlreiche Vorketten, aber erst östlich vom
Thale der Adda als selbstständige Gebirgsgruppen auf. Im
S. laufen von den rhätischen Alpen zwei Vorketten, von
der Dreiherrn - Spitze gegen S. W. die Tridentiner-
und im S. der obern Adda und im W. der obern Etsch
die Ortles-Alpen aus. Der 12,000 Fuß hohe Ortles,
welcher ziemlich nahe an der Hauptkette liegt, erhebt sich in
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Chamouni August Gotthard Gotthard Gotthard Gotthard_entsprin-
öder Gegend, das Ende der Welt genannt, wie eine drei-
eckige Pyramide. ^ An seinen Gletschern vorbei führt aus
Tyrol nach Bormio (Worms) in die Lombardei eine pracht-
volle, aber auch kostbare Kunststraße. Dieses Stilfser oder
Wormser Joch ist die höchste fahrbare Straße Europas; sie
steigt aus Tyrol 8600 Fuß hoch in 22 Windungen und fällt
in 38 dergleichen nach Italien herab, hat dabei Gallerten und
Zufluchtshäuser. Sie ist mit Besiegung unendlicher Schwie-
rigkeiten in den Jahren 1820 — 25 von der östreichischen Re-
gierung erbaut worden. Zu ihrer Seite liegt das majestäti-
sche Haupt des Ortles.
Die Central-Alpen und ihre Vorketten sind im N. und
S. durch zahlreiche Alpenseeen ausgezeichnet. Am Fuße der
Mittel-Alpen besonders lagert sich an den Mündungen lang-
gestreckter Längenthäler eine Reihe von bedeutenden Seen,
während die hochgelegenen oder eigentlichen Alpenseen nur von
geringem Umfange sind. Zu den erstem gehören vornehmlich
im S. der lange See (Lago maggiore), der See von
Como (Lago di Como), von Jseo (Lago d’ Iseo) und
von Garda (Lago di Garda). Auch auf der Nordseite des
Hauptkammes erblicken wir die Bildung von breiten Seespie-
geln. Zu ihnen gehören der Bodensee, der Vierwald-
stätter-, Zürcher-, Thuner-, Neuenburger-See u. a.
Der Ostflügel der Alpen zerspaltet sich in einen nord-
östlichen und einen südöstlichen Zweig. Die Kette des nord-
östlichen Flügels, dessen Hauptmasse gewöhnlich die nori-
schen Alpen genannt wird, und auf deutschem Boden sich
findet, geht von der Dreiherrnspitze aus, nimmt nach O.
immer mehr an Breite, Zerspaltenheit zu und hat einen grö-
ßeren Reichthum von Ketten als die vorigen Abtheilungen.
Als Hauptkette der Ost-Alpen, als Mittelpunkt erscheinen
die sogenannten Tauern mit dem Groß-Glockner, und
unter verschiedenen Namen, wie salzburger, steirische,
östreichische Alpen, Leitha-Gebirge, Bakony Wald, setzt
dieser Alpenflügel sich ostwärts bis zu den Ebenen Ungarns
und bis an die Donau in vielen Verzweigungen und Aus-
läufern fort. Die Thäler haben meist breite und manchmal
sumpfige Ausgänge, es fehlen die früher erwähnten Seebecken.
Als ein südöstlicher Seitenflügel, als eine vorgelagerte und
verzweigte Gruppe, welche die Scheidewand zwischen Deutsch-
land und Italien bildet, sind im S. der Dreiherrnspitze bis
zum Terglou die kärnischen- und julischen- oder Krai-
ner-Alpen zu betrachten, welche bis zum Golfe von Fiume
am adriatischcn Meere hinstreichen, wo sich, ähnlich wie beim
Westflügel der Apennin, das dalmatische Kettengebirge an
das Alpensystem anschließt. Dieft julischen Alpen bestehen aus
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TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Jseo_(Lago_d’_Iseo
Extrahierte Ortsnamen: Tyrol Bormio Worms Europas Tyrol Italien Neuenburger-See Bakony Donau Deutsch- Italien Fiume
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hellweißem Kalke, der stark verwittert und deshalb voll vo»
Versenkungen, Höhlen, Trichtern und unterirdischen Kanälen
ist, in welchen sich die Gewässer oft verlieren und später wie-
der hervorbrechen. Vorgelagert ist im S. nach dem adriati-
schen Meere zu der Karst, ein unfruchtbares, ödes, zerspalte-
nes und zerrissenes Kalkbergland. Die höchste Spitze in den
Ostalpen ist der Terglou (9040') an der Sauquelle, und von
den Pässen ist der Sömmering der wichtigste (S. 149).
Nicht der ganze große Alpenzug umlagert das Rhein-
gebiet, nur die Mittel-Alpen vom Septimer bis zu den
Diablerets machen die Südgrenze aus und bilden zwischen
dem rheinischen Hochlande und zwischen dem obern Rhone-
und dem Pogebiete die Scheidewand.
Geht die östliche und südliche Begrenzung des Rheinge-
bietes bis zum St. Gotthard und scheidet von Weser, Do-
nau, Po und ihren Zuflüssen, so beginnt von dortaus auch
die westliche Wasserscheide und trennt den Rhein außer dem
Pogebiete von dem Rhone- und Seinegebiete. Die Gebirgs-
züge, auf welchen die Wasserscheide hinläuft, sind außer den
Berner-Alpen (S. 151) und den niedern Höhen um den
Genfer-See herum der Iura, die Vogesen, das hügeligte
Hochland von Langres, die Argonnen, der Ardenner-
wald und die Mar tins Hügel.
Der Iura erstreckt sich vom großen Durchbruche der
Rhone, südwestlich des Genferseees 40 Meilen nach N. O.
gegen den Einfluß der Aar in den Rhein hin, und wo sein
Zug mächtig beginnt, ist er sichtlich durch das tiefe Rhone-
thal von den Alpen abgesondert. Denn um die Nordseite des
Genferseees zieht keine Alpenkette, sondern nur ein sanftes
Gehügel, wovon man kaum sagen kann, daß es die Alpen mit
dem Jura verbindet. Der Jura, theilweise auch Leberberg
genannt, bildet die westliche Grenze von der Schweiz, ist
ungefähr 12 Stunden breit und hat häufig einförmige Kamm-
höhen von beinahe stets gleicher Höhe (2 — 3000') mit weni-
gen meist gerundeten Gipfeln. In ihm gibt es viele Längen-
und unzählige, schmale, schluchtenförmige Querthäler. 'Die
bedeutendsten Kuppen sind die Dole (5170'), der Moles-
son (6230'), der Mont Chasseron am See von Neuf-
chatel und der M. Chasserai (4960') am Vieler See, der
Weiß en st ein (3950') bei Solothurn, die durch ihre Aus-
sicht auf die Hochalpen berühmten Spitzen des Röt hi und
der Hasenmatt (5400'), der Recület und der Mont
Terrible. Die Flüsse, welche dem Jura entströmen, sind
der Doubs, die Orbe, Birs und Elsässer Jll. Der
Jura ist viel weniger wasserreich als die Alpen. Das vor-
herrschende Gestein ist ein zerklüftetes Kalkgebilde, das man
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]